Definition des ROL

Bewertet man die Kosten einer Shopbeleuchtung, betrachtet man oft nur Anschaffung und Unterhalt – Letzterer ist durch die LED-Technologie inzwischen auf einem deutlich niedrigeren Niveau angekommen als noch mit herkömmlicher Technologie. Dazu sinken die Kosten für die LED-Komponenten weiter, so dass auch in der Anschaffung gespart werden kann. Doch hier tut sich ein Problem auf: Denn heute definiert noch immer der LOR, auf Deutsch der Leuchtenbetriebswirkungsgrad, die Effizienz einer Leuchte. Gemessen an der äußeren Kante einer Leuchte, gibt er an, wie viel Prozent des erzeugten Lichts auch tatsächlich die Leuchte verlassen. Diese Betrachtung des Wirkungsgrads macht Leuchten auf den ersten Blick vermeintlich vergleichbar, sagt jedoch nichts darüber aus, wie viel Licht tatsächlich auf der Ware ankommt. Aber genau das macht ein gutes Lichtkonzept im Laden aus: effizient zielgerichtetes Licht auf der Ware, das über das Auge seine Wirkung im Gehirn des Betrachters entfaltet.

Der LOR definiert den Wirkungsgrad der Leuchte, d.h. er gibt an, wie viel Licht in der Leuchte verloren geht. Die gebräuchliche Light Output Ratio ist definiert als das Verhältnis des Lichtstroms der Leuchte zu den Lumen der verwendeten Lichtquelle.

Derzeit gibt es für Leuchten mit fest verbauter LED keine allgemeingültige Definition für die Bestimmung eines einheitlichen LOR, weil die Kennzahl entwickelt wurde, als Leuchtmittel noch getauscht wurden. Die größte Schwäche des LOR im Retail-Licht besteht aber darin, dass er die Tatsache außer Acht lässt, wie viel Licht auf die Zielfläche, z.B. ein Produkt, trifft.

Und genau das ist es, was ein effizientes Lichtkonzept im Laden ausmacht.

Wir definieren Effizienz neu. Denn die Stärken eines maßgeschneiderten Reflektors zeigen sich darin, wie viel Licht auf die Zielfläche – Ihre Waren – gelenkt wird. 

Die maximale Lichtstärke messen wir im Zentrum des Lichtkegels. Als Halbwertswinkel wird der Winkel bezeichnet, in dem exakt die Hälfte der maximalen Lichtstärke gemessen wird. Bis zu einem Zehntel der Lichtstärke kennzeichnet den Feldwinkel. Alles Licht außerhalb des „Feldwinkels“ ist Streulicht. Das bedeutet, dass es nicht auf die Zielfläche gerichtet ist und im Sinne von ROL verschwendet wird.

Wir als Lichtexperten für den Einzelhandel definieren eine neue Kennzahl, um gutes Licht zu messen. Effizientes Licht wird auf den Zielbereich, auf das Produkt, gelenkt und nicht im Raum verstreut. Das nennen wir Return of Light (kurz: ROL). 

Der Öffnungswinkel des Reflektors (cut-out) hat hierbei maßgeblichen Einfluss auf den Anteil an gelenktem, gerichteten Licht auf der Ware. Ein tiefer Reflektor fängt mehr Licht ein und lenkt es effizient auf die Zielfläche. Das Ergebnis: mehr und besseres Licht auf den Produkten. Ein flacher Reflektor erzielt nach Light Output Ratio (LOR) zwar einen besseren Wirkungsgrad, erzeugt aber mehr diffuses Direktlicht. Viele Leuchten haben einen hohen Direktlichtanteil, der blendet weil er ziellos in den Raum streut und nicht die Ware erhellt. Damit ist LOR kein Indikator für die Effizienz des auf das Zielgebiet gerichteten Lichts.